Interview zwischen Ingo Burkhardt, Rieber, und Claudia Kirchner, GV-MANAGER.

Welchen Mehrwert bringt ein kollaborativer Roboter?
 

Herr Burkhardt, ob am Portionierband oder am Band der Spülma-schine – monotone Tätigkeiten gibt es in Großküchen einige. Ist der kollaborative Roboter APAS assistant von Rieber und Bosch Rexroth bereits ein praxistauglicher Ersatz?

Geeignet ist er dafür definitiv. Schließlich ist der 1,76 m große Roboter kollaborativ: Dank einer innovativen Sensorhaut kann er, im Gegensatz zu Industrierobotern, eng mit Menschen zusammenarbeiten. Nähert sich ein Mensch oder ein Hindernis, stoppt er unmittelbar. Sechsachsig auf Rollen ausgeführt, hat er zudem einen großen Bewegungsradius und ist frei im Raum programmierbar. Einmal eingelernt, kann er stan-dardisierte Abläufe in einer standardisierten Umgebung problemlos ausführen – rund um die Uhr.

Lohnt sich der Invest, z. B. um Personal im Spülbereich einzusparen?

Nur, wenn sich dadurch die Spüldauer im Betrieb deutlich – über die normale Arbeitszeit hinaus – ausweiten ließe. Analog lohnt sich auch die Anschaffung für die reine Bandportionierung nur bedingt. Idealerweise sollte der kollaborative Roboter nahezu 24-7 genutzt werden, z. B. morgens im Spülbereich, nachmittags am Band und nachts in einem Kiosk. Zudem lohnt sich seine Anschaffung, wenn er dabei – dank seiner Kamera und Bildverarbeitung – gleich Dokumentations-aufgaben übernimmt. Hier ist er dem Menschen haushoch überlegen, weil wir keine Schnittstelle zum Internet „haben“.

Was kann der Roboter denn dokumentieren?

Behälterschwund ist bei Caterern ein großer Kostenfaktor, wenn sie im Mehrweg ausliefern. Im Spülbereich kann der Roboter mit seiner Kamera per QR-Code auf den Behältern zurückgekommene Gebinde registrieren, dem Kunden zuordnen und ins ERP-System zurückbu-chen. So ist alles rückverfolgbar. Der APAS assistant kann aber auch die Behälter „betrachten“, den Verschmutzungsgrad einordnen sowie fotografisch dokumentieren. Hat der Kunde den Behälter im verein-barten Zustand retourniert? All das kann APAS automatisiert abwickeln, und z. B. auch die Attribute des anschließenden Spülprozesses auf die Behälter übertragen: Wann wurden diese gereinigt? Wie lange?

Wie lange dauert es noch bis zur Marktreife?

Gute Frage! Um den APAS assistant „einzulernen“, braucht er viele Daten – und diese soll er ganzheitlich nutzen: offene Schnittstellen, z. B. zu Warenwirtschaftssystemen.
So viel sei verraten: Wir wollen 2021 etwas im Bereich Spülen und Logistik zeigen. Gerade bei intralogistischen Prozessen, also wenn der Roboter mit einem fahrerlosen Transport kombiniert wird, liegt ein Mehrwert. Wir wollen das auf einem Gelände mit Pantryküchen testen.

Herzlichen Dank für das Gespräch! 
Claudia Kirchner
 

Interview erschienen im GV-Manager 11/2020

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