Tim Oberstebrink: Wie skaliert Ihr Modell, um regionale Belieferungen von LEH und Gastronomie-Großhandel zu managen?
Robin Jörg: Das Konzept ist darauf ausgelegt, skalierbar zu sein. Wir können ähnliche Farmen in anderen Städten implementieren, um die Versorgung lokal zu halten und gleichzeitig die Effizienz zu steigern.
Madlen Maier: Zudem arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen, um die Lieferketten kurz zu halten und schnell auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren zu können.
Tim Oberstebrink: Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in Ihrem Geschäftsmodell?
Robin Jörg: Diese sind zentral. Wir nutzen 100% erneuerbare Energien, recyceln unser Wasser und minimieren unseren Abfall. Jeder Aspekt unserer Farm ist darauf ausgerichtet, umweltfreundlich zu sein.
Janko Hilliges: Und die Nähe zu unseren Kunden reduziert CO2-Emissionen signifikant, da wir auf lange Transportwege verzichten können.
Tim Oberstebrink: Robin, wie wichtig ist die Forschung und Entwicklung bei farmup, um an der Spitze der urbanen Landwirtschaft zu bleiben?
Robin Jörg: Forschung und Entwicklung sind entscheidend. Wir investieren ständig in die Optimierung unserer Anbaumethoden und Technologien, um Effizienz und Produktqualität zu verbessern.
Tim Oberstebrink: Janko, welche Rückmeldungen erhalten Sie von den Gastronomiekunden bezüglich der Microgreens?
Janko Hilliges: Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Gastronomen schätzen die Frische und die intensiven Aromen unserer Produkte, die es ihnen ermöglichen, innovative und ansprechende Gerichte zu kreieren. Übrigens waren auch die australische Köche-Nationalmannschaft bei der IKA Olympiade der Köche begeistert von der Geschmacksdichte! Hier im Speisenwerk auf dem Areal von urbanharbor ist WISAG der Betreiber der Betriebsgastronomie. So können wir uns gegenseitig Impulse für neue Verwendungen der Microgreens geben.
Tim Oberstebrink: Wie sehen Sie die Zukunft der urbanen Landwirtschaft in den nächsten fünf Jahren?
Robin Jörg: Wir erwarten ein starkes Wachstum in der urbanen Landwirtschaft, da immer mehr Städte die Bedeutung von Lebensmittelsicherheit und -nachhaltigkeit erkennen und die Technologie zugänglicher wird.
Madlen Maier: Und mit steigendem Umweltbewusstsein wird auch die Nachfrage nach lokal produzierten, nachhaltigen Lebensmitteln steigen.
Tim Oberstebrink: Welche Rolle spielen Partnerschaften und Kooperationen für urbanfarmup?
Madlen Maier: Partnerschaften sind entscheidend, um Expertise zu bündeln und Synergien zu schaffen. Unsere Kooperation mit farmup ist ein perfektes Beispiel dafür, wie zwei Unternehmen ihre Stärken kombinieren können, um innovative Lösungen zu schaffen.
Tim Oberstebrink: Robin, welche speziellen Pflanzenarten haben sich als besonders geeignet für den Anbau in einem Bunker herausgestellt?
Robin Jörg: Pflanzen wie Amaranth, Rettich und Erbse zeigen unter den kontrollierten Bedingungen besonders gute Ergebnisse, sowohl in Bezug auf Wachstum als auch Nährstoffgehalt.
Tim Oberstebrink: Janko, wie integrieren Sie die Microgreens in Ihre kulinarischen Konzepte?
Janko Hilliges: Wir nutzen sie in einer Vielzahl von Gerichten, von Salaten bis hin zu Hauptgerichten. Ihre Vielseitigkeit ermöglicht es uns, ständig neue, kreative und gesunde Menüs zu entwickeln.
Tim Oberstebrink: Was sind die größten Missverständnisse, die Menschen über Vertical Farming haben?
Robin Jörg: Viele glauben, dass Vertical Farming extrem teuer ist. Obwohl die Anfangsinvestitionen hoch sein können, sind die Betriebskosten aufgrund der Energieeffizienz und geringeren Wasserverbrauchs tatsächlich niedriger.
Tim Oberstebrink: Wie werden die Produkte von urbanfarmup vermarktet?
Madlen Maier: Unsere Marketingstrategie konzentriert sich auf die Bildung über die Vorteile von Microgreens und Vertical Farming. Wir nutzen sowohl traditionelle Medien als auch soziale Plattformen, um unsere Botschaft zu verbreiten.
Tim Oberstebrink: Letzte Frage: Welche Ratschläge würden Sie jemandem geben, der eine ähnliche Initiative starten möchte?
Robin Jörg: Beginnen Sie klein, nutzen Sie lokale Ressourcen und bauen Sie starke Partnerschaften auf. Das Verständnis für die lokale Marktbedürfnisse ist ebenfalls entscheidend.
Madlen Maier: Und scheuen Sie sich nicht, in Technologie zu investieren und innovative Wege zu gehen. Die Zukunft der Landwirtschaft könnte urban sein, und jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um Teil dieser Bewegung zu werden.
Tim Oberstebrink: Vielen Dank für dieses Gespräch. Wir sind gespannt, wie urbanfarmup weiterhin die Landschaft der urbanen Landwirtschaft prägen wird.