PPWR verschiebt Verantwortung in Richtung Mehrwegprozesse
Mit Umsetzung der neuen EU-Verpackungsverordnung entsteht für die GV-Branche erhöhter organisatorischer Bedarf: Die Behälter müssen eindeutig identifizierbar sein, Rücklauf und Sortierung müssen zuverlässig funktionieren und die Hygienevorgaben im Wiedereinsatz erfüllt und nachweisbar sein. Steigende Portionszahlen und zusätzliche Ausgabeorte, unter anderem durch den Ausbau der Ganztagsbetreuung in den Schulen – ebenfalls ab 2026 – erhöhen die Prozesskomplexität.
Da bauliche Erweiterungen in vielen Einrichtungen nicht möglich sind, rückt die Effizienz der bestehenden Küchen- und Logistikstrukturen stärker in den Mittelpunkt. Die Pflicht zur Rücknahme und Wiedereinführung verlangt einen stabilen, standardisierten Ablauf vom Ausgeben bis zur Spülung. Ab 2026 entfällt mit dem PFAS-Verbot in Lebensmittelkontaktmaterialien eine ganze Klasse beschichteter Einweg- und Alternativverpackungen, was den Umstieg auf spülbare, langlebige Mehrwegbehälter weiter beschleunigt. GNauto-Behälter aus unbeschichtetem Edelstahl erfüllen diese Anforderungen und sichern den verlässlichen Mehrwegeinsatz.
Riebers GNauto-System: Digitale Mehrwegprozesse von der Küche bis zur Ausgabe
Rieber hat sein digitales GN-Mehrwegsystem lange vor der Entscheidung für die PPWR als nachhaltigen, prozesssicheren Mehrwegstandard aufgebaut. Die neuen EU-Vorgaben machen diese bestehende Struktur nun zu einem zentralen Vorteil für Caterer, die ihre Mehrwegprozesse PPWR-konform organisieren müssen.
Die GNauto-Behälter und -Deckel aus langlebigem, lebensmittelechtem und hygienischem Edelstahl sind mit gelaserten QR-Codes nach GS1 Digital Link gekennzeichnet. Jede Einheit ist eindeutig identifizierbar, wodurch die Zuordnung und Dokumentation im Mehrwegprozess zuverlässig abgebildet werden kann. Da GNauto vollständig im GN-Standardmaß aufgebaut ist, lässt sich das System ohne Umbauten in bestehende Küchen integrieren.
Der digitale Prozess beginnt bei Rieber bereits in der Produktion: Die neue GN Fill Station unterstützt die standardisierte Befüllung, indem sie die vorgegebenen Portionsmengen aus dem Warenwirtschaftssystem digital anzeigt und so eine reproduzierbare, mengenrichtige Abfüllung in die GNauto-Behälter ermöglicht. Die ebenfalls neue GN Cover Station übernimmt anschließend das automatisierte, sichere Verdeckeln – wahlweise mit dem wasserdichten Steckdeckel oder dem Vaculid-Vakuumierdeckel von Rieber für ein Teil- oder Vollvakuum. Beide Systeme reduzieren manuelle Fehlerquellen, sichern die Prozessqualität und schaffen eindeutig definierte Chargen für die Kommissionierung und den weiteren Mehrweg- und Transportablauf.
Für geordnete Behälterströme steht der GNauto-Stapelwagen bereit. Das konische Design der GNauto-Behälter ermöglicht sowohl die manuelle als auch die automatisierte Stapelung und Entstapelung direkt auf dem Wagen und reduziert den Platzbedarf um bis zu 75 Prozent; auf dem mobilen Lager finden rund viermal mehr GNauto-Behälter Platz als Standard-GN-Behälter. Der Stapelwagen unterstützt damit ein ergonomisches Handling und eine effiziente Küchenlogistik. Der digital vernetzte Thermoport ergänzt das System durch automatische Temperaturerfassung und HACCP-konforme Dokumentation, sodass die Lebensmittelsicherheit im gesamten Transportweg gewährleistet bleibt.
„Mehrweg wird für professionelle Küchen zur Pflicht und muss als durchgängiger Prozess funktionieren“, sagt Madlen Maier, Gesellschafterin von Rieber. „Unser GNauto-System verbindet Abfüllen und Verdeckeln sowie Identifikation, Rücklauf und Wiedereinsatz in einem standardisierten digitalen Ablauf. Betreiber erhalten damit eine verlässliche Grundlage für PPWR-konforme Prozesse und eine stabile Logistik.“
Auswirkungen auf Ausschreibungen und operative Abläufe
Mit der PPWR steigen die Anforderungen an Nachweisbarkeit, Hygiene und Prozesssicherheit. Öffentliche Auftraggeber werden Mehrwegfähigkeit, Rückverfolgbarkeit und belastbare Rücklaufprozesse künftig als zentrale Vergabekriterien einordnen. Betreiber, die frühzeitig auf standardisierte Behälterpools und digital geführte Mehrweglogistik setzen, schaffen belastbare Strukturen für wachsende Portionszahlen und personelle Engpässe. Die Kombination aus GN-Standardmaß, digitaler Identifikation und einem effizienten Prozessdesign erhöht die operative Planbarkeit in Küchen und Ausgabestellen deutlich.
Fazit
Die PPWR macht Mehrwegprozesse zur neuen Grundanforderung der Gemeinschaftsverpflegung. Entscheidend ist nicht der Behälter allein, sondern ein dokumentierbarer und nachvollziehbarer Ablauf vom Befüllen bis zur Rückführung. Mit dem GNauto-Mehrwegsystem bietet Rieber eine Lösung, die auf die regulatorischen Anforderungen ausgerichtet ist und gleichzeitig die Prozesssicherheit im Küchen- und Cateringbetrieb stärkt – selbst in Zeiten von ausgeprägtem Fachkräftemangel. Die Verbindung aus GN-Kompatibilität, digitaler Rückverfolgbarkeit und einem durchgängig standardisierten Mehrwegprozess macht das System zu einem tragfähigen Ansatz für den neuen Alltag unter PPWR und für zukünftige Ausschreibungen.