„Augmented Food Logistics“ steht dabei für eine konsequente Erweiterung der klassischen Speisenlogistik um vor- und nachgelagerte Prozessschritte und macht sie datenbasiert steuerbar – von der Produktionsplanung bis zur Rückführung des Mehrwegsystems. Analoge Abläufe werden dadurch digital vernetzt, Prozesse in Echtzeit überwacht und gezielt optimiert.
Abfüllen und Verdeckeln – digital, automatisch und sicher
Mit der GN Fill Station und der GN Cover Station präsentiert Rieber auf der Host in Mailand zwei richtungsweisende Neuheiten, die zeigen, wie sich Produktionsprozesse bei Speisenabfüllung und Mehrwegverpackung künftig noch effizienter, sicherer und transparenter gestalten lassen.
Dazu wird der Abfüllplan direkt in die GN Fill Station importiert und die eingebaute Waage ermöglicht, dass jede Lieferstelle exakt und nachvollziehbar abgefüllt werden kann. Vor dem Befüllen werden der QR-Code des jeweiligen GN-Behälters gescannt und die aus dem Warenwirtschaftssystem importierten Daten zur abgefüllten Speise verknüpft. Diese Daten können dann für weitere Prozessschritte, wie z. B. die Kommissionierung oder Regeneration, abgerufen werden.
Im Anschluss übernimmt die GN Cover Station das automatisierte und zu 100 Prozent schwappsichere Verschließen der Behälter – wahlweise mit dem wasserdichten Steckdeckel oder dem Vaculid-Vakuumierdeckel von Rieber für ein Teil- oder Vollvakuum. Beide Varianten sorgen für ein sicheres, zeitsparendes Verdeckeln ohne händisches Eingreifen. Zusätzlich lässt sich eine Schutzgasatmosphäre herstellen, die die Haltbarkeit verlängert und die Speisensicherheit zusätzlich erhöht.
Thermoport sichert den Transport, die Cloud den Prozesse
Das Herzstück des digitalisierten Prozessflusses bilden der smartifizierte Thermoport und das neue GNauto-Mehrwegsystem. In Kombination mit praxisnahen Anwendungen in Digitalisierung, KI und Automatisierung entsteht ein geschlossenes Logistiksystem für fehlerfreie und intuitive Prozesse, die auch ohne Fachpersonal zuverlässig funktionieren. Das führt zu spürbaren Zeiteinsparungen, vermiedenem Verpackungsmüll, höherer Prozesssicherheit und mehr Nachhaltigkeit entlang der gesamten Kette.
Der Thermoport, seit Jahrzehnten Standard im Speisentransport, wird durch Sensorik und Cloud-Anbindung in eine neue Generation überführt. Integrierte Temperaturfühler liefern kontinuierlich Daten, die KI-gestützt zu einer Kerntemperatur-Indikation mit einer Genauigkeit von bis zu 0,5 °C verarbeitet werden. Aufwendiges manuelles Messen entfällt, alle Werte werden automatisch, revisionssicher und vollständig HACCP-konform in der Check Cloud dokumentiert. Durch Schnittstellen zur Warenwirtschaft gelingt eine effizient organisierte Produktionsplanung. Für Betriebe bedeutet das weniger Kontrollaufwand und Verluste – und mehr Verlässlichkeit im täglichen Betrieb. Die reibungslose Funktionsweise ähnelt Prozessen aus großen Logistikzentren, wie sie beispielsweise auch bei Amazon zum Einsatz kommen.
Im Zusammenspiel mit dem GNauto-Mehrwegsystem wird der digitale Prozess zusätzlich erweitert: Der aufgelaserte QR-Code mit GS1 Digital Link macht jede Systemkomponente eindeutig identifizierbar, sodass Rückverfolgung und Kommissionierung lückenlos und fehlerfrei erfolgen.
Weitere Lösungen im Überblick – von Entkopplung und mobilem Regenerieren bis zu Vertical Farming mit Superfoods
Über diese Kerntechnologien hinaus präsentiert Rieber in Mailand weitere praxisnahe Entwicklungen. Dazu zählen mobile Lösungen für ein flexibles 24/7-Catering ohne stationären Küchenbau, Retrofit-Optionen, mit denen bestehende Prozesse ohne großen Aufwand modernisiert werden können, sowie Konzepte für mehr gesunde Frische und Vielfalt durch Microgreens aus dem Vertical Farming. Mit der modularen Plug-and-Play-Farm lassen sich Microgreens künftig direkt inhouse anbauen. Ein Schritt, der den Prozess vom Acker bis auf den Teller erweitert.
Fazit: End-to-End-Speisenlogistik
Rieber stellt auf der Host nicht nur Produkte vor, sondern komplette Systeme – von modularen, mobilen Lösungen bis hin zur End-to-End-Digitalisierung. Fachbesucherinnen und Fachbesucher können auf der Messe erleben, wie diese Bausteine ineinandergreifen und wie daraus im Alltag ein sicherer, ressourcenschonender und zukunftsfähiger Ablauf entsteht – gerade in herausfordernden Zeiten.