komplette Rückverfolgbarkeit im Mehrweg

Teil der neuen Rieber-Vision Meta-Cooking ist die komplette Rückverfolgbarkeit von der Speisenproduktion über  die Verpackung und Lagerung bis hin zur Ausgabe, die hier von Vertriebsleiter Leszek Herrmann im neu gestalteten  Showroom in Reutlingen demonstriert wird.

Fotocredit „GastroSpiegel“

CATERING DER ZUKUNFT

Madlen Maier, Gesellschafterin Rieber, zeigt zusammen mit Johannes Heller, Leiter Digitalisierung & Automatisierung bei Rieber, das neue Konzept „Kantine der Zukunft“, das mit dem Automaten-Dienstleister Stüwer entwickelt wurde . 

Fotocredit „GastroSpiegel“

digital und rückverfolgbar

Die Digitalisierung in der Speisenlogistik kann so einfach sein: Ein robuster QR- Code-Kleber auf den GN-Behältern trägt alle Informationen – vom Behälter-standort, enthaltenen Speisen und ihren lebensmittelspezifischen Anforderungen – digital und rückverfolgbar im Klein- und Großgebinde.

Rieber CONNECT

Mit Rieber Connect lassen sich tiefgekühlte Speisen für zeitlich und räumlich entkoppelte Verpflegungssysteme in nur 45 Minuten und nur wenigen Klicks zu einer verzehrfertigen Mahlzeit zubereiten – per zielgerichtetem Programm zur Regena-tion der jeweiligen Speise im der Buffet-Küche K-Pot.

Mit der neuen Vision Meta-Cooking will Rieber die Prozesse für  Kunden durch Digitalisierung immer weiter vereinfachen und  gleichzeitig optimieren. Sichtbar wird das unter anderem im neu  gestalteten Showroom bei Rieber in Reutlingen, den die  GastroSpiegel-Redaktion beim Besuch vor Ort besichtigen konnte.

Das Unternehmen Rieber hat sich in den letzten Jahrzehnten mehrfach gewandelt. Zwar werden nach wie vor die klas-sischen Produkte für den Speisentransport und die Lagerung bis zur mobilen Küche selbst produziert. Doch vor allem das Thema Digitalisierung wurde stark vorangetrieben, weil die Nachverfolgbarkeit und Dokumentation rund um Spei-senproduktion, -lagerung und -verteilung immer wichtiger werden.

Die Idee dahinter: In der Gastronomie- und Großküchen-branche sind internetbasierte Lösungen bald unverzichtbar. Bisher stehen jedoch noch im-mer die Investitionen oftmals nicht im passenden Verhältnis zum gewünschten Ergebnis. Anders soll es nun mit den digitalen Mehrweglösungen von Rieber werden, wie Madlen Maier, Gesellschafterin Rieber, betont: „Sie sorgt für eine maximale Effizienz innerhalb der gesamten Prozesskette in der Gemeinschaftsverpflegung und löst so diverse Heraus-forderungen der Branche auf einen Schlag.“ Dazu zählen vor allem unternehmerische As-pekte, aber auch jene mit Blick auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. 

Effiziente Gemeinschaftsverpflegung

Um diesem Thema mehr Ge-wicht zu verleihen, stellt Rie-ber nun die neue Vision „Meta-Cooking“ vor, die auch mit einem neuen Unternehmenslo-go sichtbar wird. Neben vielfäl-tigen Produktneuheiten wird Meta-Cooking auf der dies-jährigen Internorga auf dem Messestand des Herstellers präsentiert. „Meta-Cooking bringt all das auf den Punkt, was heute als unabdingbar für die effiziente Gemeinschaftsverpflegung gilt“, sagt Madlen Maier. Dabei ist die Digitalisierung an sich nicht neu für das Unternehmen: Bereits 2012 wurden die ersten digitalen Technologien auf den Weg gebracht und waren damals Vorreiter am Markt. „Doch wir wollen die Prozesse für unsere Kunden immer weiter vereinfachen und gleichzeitig optimieren. In Zeiten von Personalmangel, steigenden Preisen und etlichen weiteren Herausforderungen der Gemeinschaftsverpflegung müssen wir der Branche aktiv anwenderfreundliche und ergebnisorientierte Lösungen an die Hand geben“, ist Maier überzeugt.

Besonderes Augenmerk legt der schwäbische Hersteller mit Meta-Cooking darauf, dass sich die Systeme leicht und bequem anwenden lassen und mit bereits vorhandenen Behältern gekoppelt werden können. Sogar fremde GN-Behälter integrieren sich mühelos in die digitalisier-ten Lösungen von Rieber. „Wir wollen Berührungsängste mit den neuen Technologien ab-bauen, denn es muss dafür weder kostenintensiv investiert, noch müssen Handbücher für die Nutzung zeitaufwendig studiert werden“, sagt Maier.

Keine Angst vor Digitalisierung

Der Kern der digitalen Anwen-dung von Rieber ist einfach: Es braucht lediglich einen robus-ten und spülmaschinenfesten QR-Code-Kleber auf den Gastro-Norm-Mehrwegbehältern (GN). Er trägt alle Informationen über den Behälterstandort, die darin enthaltenen Speisen und ihre jeweiligen lebensmittelspezifi-schen Anforderungen – digital und rückverfolgbar, sowohl für die pfandfreie Organisation im Kleingebinde mit „Eattainable“ als auch im eigenen Großge-binde-System „Check Trace“. Behälter und Nutzer sind auf diese Weise über die unternehmenseigene Digital-Plattform „Check Cloud“ vollständig vernetzt. Mit den digitalen Prozessen schlägt Rieber allerdings gleich mehrere der sprichwörtlichen Fliegen mit nur einer Klappe, denen sich die Gemeinschafts-verpflegung aktuell stellen muss: „An oberster Stelle steht für uns die Gewährleistung einer ausgezeichneten Spei-senqualität, die in unseren GN-Behältern transportiert und ausgegeben wird. Ebenso wie die Lebensmittelsicherheit – gerade bei der Versorgung von vulnerablen Gruppen wie Se-nioren, Kindern und kranken Menschen“, betont Maier.

Viele Herausforderungen Doch die internetbasierte Vernetzung bietet noch mehr Vorteile und Nutzen für die Branche: Die einzelnen Bestandteile in der vielseitigen Prozesskette der Ge-meinschaftsverpflegung sollen nicht nur erheblich vereinfacht werden, sondern gleichzeitig soll dem massiven Personal- und Fachkräftemangel sowie potenziellen Fehlerquellen entgegengewirkt werden. Vor allem die Kommissionierung und die gesetzliche Hygiene-Dokumen-tation nach HACCP werden ver-einfacht. Beides erfolgt einfach und digital über „Check Cloud“ – das spare 100 Prozent Papier, 80 Prozent Arbeitszeit und viel Archivplatz. Zudem lassen sich erhebliche Kosten durch die digital organisierten und rückverfolgbaren Mehrwegbehälter einsparen: Behälterschwund ist damit kein Thema mehr, kostenintensiver Ersatz, der früher oder später zwangsläufig auf die Essenspreise umgelegt werden muss, entsprechend auch nicht.

Die zunehmend schwierige Verfügbarkeit von Arbeitskräften lässt laut Maier derzeit die Nachfrage nach entkoppelten Verpflegungssystemen steigen – der Trennung von Kochvorgang sowie Ort und Zeit des Verzehrs. Eine rundum effiziente Abhilfe schaffe hier Rieber Connect. Dabei können tiefgekühlte Speisen in 45 Minuten und mit wenigen App-Klicks im Cook&Chill- Verfahren zu einer verzehrfertigen Mahlzeit zubereitet werden. Ganz ohne zusätzliches Personal oder eine notwendige Kücheninfrastruktur, vor allem aber ohne jeglichen Qualitätsverlust. 

Mehrschicht für Mehrweg 

Die Umwelt wird von den digitalen Technologien aus dem Hause Rieber ebenfalls profitieren, ist Madlen Maier sicher. Generell vermeiden Mehrwegsysteme zwar Müll. „Doch Mehrweg ist nicht gleich Mehrweg: Ihr Nachhaltigkeitsfaktor erhöht sich immens durch den Einsatz langlebiger, gesundheitsschonender und lebensmittelunbedenklicher Materialien“, betont die Branchenkennerin. Für die menschliche Gesundheit ist vor allem aber die Abgabe schädlicher Kunststoff-Kleinstpartikel an die enthaltenen Lebensmittel problematisch. Eine Studie des WWF habe bestätigt, dass jeder Mensch pro Woche im Schnitt fünf Gramm Mikroplastik zu sich nimmt, was dem Gesamtvolumen einer Kre-ditkarte entspricht.

Der Einsatz des langlebigen Mehrschichtmaterials „Swiss Ply“ vom Schweizer Tochterunternehmen Rieber Alinox spart bis zu 30 Prozent Energie und Emissionen im Vergleich zu reinem Edelstahl ein. Zudem ist die Temperaturleitfähigkeit zehnmal höher – nicht nur punktuell, sondern über die gesamte Fläche hinweg. Das Mehrschichtmaterial, bestehend aus einem Aluminiumkern und zwei Edelstahlschichten, ist mit meh-reren tausend Einsatzzyklen enorm langlebig, 100 Prozent lebensmittelecht, recyclingfähig und durch seine antibakterielle Wirkung hygienisch einwandfrei. „Dieses Material ist unser Herzstück und das zeitgemäße Mittel der Wahl in der Verpflegungsindustrie. Seine Beschaffenheit kompensiert nicht nur die Defizite von Einwegverpa-ckungen und Mehrweglösungen aus Kunststoff, sondern sogar von reinem Edelstahl“, erklärt Madlen Maier. 

Richtung Klimaneutralität 

Die gesamte Meta-Cooking- Vision zielt auch auf das Thema Klimaneutralität ab, wie Madlen Maier abschließend betont: „Wir denken nachhaltig, lan-fristig und ressourcenschonend und entwickeln daher nicht nur energieeffiziente Produkte für unsere Kunden, sondern produzieren diese auch ab 2030 CO2-neutral am Standort Reutlingen.“ Damit passt der neue Ansatz in die aktuelle Zeit – und Rieber passt sich wieder einmal an die neuen Zeiten an. 

erschienen im GastroSpiegel 03 | 2023

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"Vereinfachen & optimieren"

Ihr Ansprechpartner
Johannes HellerCHECK-System Manager
Reutlingen
Leszek HerrmannLeitung Vertrieb
Reutlingen
Madlen MaierHead of Marketing & Communications | Shareholder Rieber